Städtisches Verwaltungszentrum Göppingen

Wettbewerb 2015 Ausführung: 2017 - 2020 Baukosten: ca. 14.3 Mio € Standort: Göppingen Bauherr: Stadt Göppingen best architects 24 Fotografie: Brigida González

Der Neubau des Städtischen Verwaltungszentrums liegt in zentraler Lage der Innenstadt und ist als direkter Nachbar des Göppinger Bahnhofs ein wichtiger Bestandteil der „Neuordnung Bahnhofsumfeld“ aus dem Masterplan zum Stadtentwicklungsprozess Göppingen 2030. Städtebaulich markiert der langgestreckte, viergeschossige Neubau einen wesentlichen Impuls zur Verbesserung des Bahnhofsumfeldes. Parallel zur langgestreckten Nordfassade soll der Beginn einer Fußgängerpromenade entstehen, die in einen revitalisierten Stadtbereich führt.

Geplant wurde der Verwaltungsbau zunächst für die gesamte Stadtverwaltung, die hier zusammengeführt werden sollte. Das Gebäude konnte aber bereits vor seiner Nutzung seine Flexibilität unter Beweis stellen. Denn als ein in Göppingen ansässiges, börsennotiertes Unternehmen größere Räumlichkeiten für seine Expansion suchte, bot ihm die Stadt das Verwaltungszentrum als neuen Firmensitz an.

Trotz erheblicher Umbauarbeiten, die dieser nicht absehbare Nutzerwechsel erforderte, blieben die wesentlichen architektonischen Elemente erhalten: Von außen die skulpturale Ausformung des langgezogenen Baukörpers, im Inneren die einläufige Treppe, die das gesamte Gebäudevolumen erschließt. Sie macht den Bau über alle Stockwerke erlebbar, schafft wichtige Sichtachsen und bildet zudem eine verbindende Kommunikationszone.

Um den länglichen Baukörper in die eher kleinteiligere Nachbarbebauung einzufügen, erfolgte auf beiden Längsseiten eine Gliederung in fünf Abschnitte. Pro Abschnitt wurden im Wechsel zum jeweiligen Nachbarsegment ein bis zwei Etagen nach innen versetzt. Dadurch gewinnt der Entwurf an skulpturaler Kraft und durch diese Segmentierung des Gebäudes entstanden auf jeder Ebene wertvolle Freiflächen in Form von Terrassen.

Maßgeblich für die Planung waren zudem die städtebaulichen Rahmenbedingungen. Der Haupteingang fungiert als wichtige Nahtstelle zwischen Gebäude und Bahnhofsplatz und wurde dementsprechend akzentuiert. Die Eingangshalle sollte ursprünglich das neue Bürgerbüro beherbergen und wurde mit einer höheren Raumhöhe geplant als die restlichen Etagen. Damit die MitarbeiterInnen vom beidseitig verlaufenden Auto- und Fußgängerverkehr geschützt sind, ist das Erdgeschoss als Hochparterre ausgebildet.

In Bezug auf die Nachhaltigkeit wurden die Möglichkeiten bis ins Detail ausgelotet. So wurde mit der Klinkerfassade eine weitestgehend wartungsfreie Fassade gewählt und mit einer Mineralwolldämmung ebenfalls eine möglichst ökologische Lösung gefunden. Auch Aspekte des Recyclings Cradle-to-Cradle wurden berücksichtigt. Im Wesentlichen erfolgt die Energiegewinnung für Heizung und Kühlung über einen Abwasser-Wärmetauscher, und der Strombedarf wird zu einem guten Teil über eine PV-Anlage abgedeckt.